Neue politische Ära in Frankreich
Auf dem Höhepunkt der Algerienkrise wurde der französische General Charles de Gaulle am 1 . Juni 1958 zum Premier- und Verteidigungsminister gewählt. Politiker fast aller Lager hatten die Rückkehr des Konservativen an die Spitze der Regierung gefordert, da sie nur ihm zutrauten, den Algerienkrieg beenden zu können.
Mit Terrorakten hatte die nationalistische Befreiungsbewegung Front de Liberation Nationale (FLN) 1954 den Krieg gegen die Kolonialmacht Frankreich begonnen. Die blutigen Anschläge des FLN auf Zivilisten provozierten bei den französischen Siedlern die Gründung einer eigenen Terrororganisation, der OAS (Organisation de I'armee secrete). Auch die reguläre französische Armee ging dazu über, den algerischen Terror mit brutaler Gegengewalt zu beantworten. Zehntausende Franzosen und Algerier wurden Opfer dieses »sale guerre« (schmutziger Krieg).
Im Mai 1958 kam es in Algerien zu Demonstrationen französischer Siedler gegen die Bereitschaft der Regierung, mit
der FLN zu verhandeln. Der Protest eskalierte am 13. Mai in einem Putsch französischer Streitkräfte in Algier. Die Putschisten forderten die Rückkehr de Gaulles an die Macht: Anders als von ihnen erwartet, entließ de Gaulle Algerien in die Unabhängigkeit (1962).
Quelle: Chronik 2008