Gorch Fock II
Für die neu entstandene Bundesmarine wurde 1958 das Segelschulschiff Gorch Fock in Dienst gestellt, das bis heute in dieser Funktion in der Deutschen Marine dient. Wie schon die Gorch Fock (1933) der Reichsmarine wurde sie bei Blohm & Voss gebaut. Das Schiff untersteht der Marineschule Mürwik, Heimathafen ist Kiel.
Die Gorch Fock ist nach den gleichen Plänen gebaut wie die nachfolgenden Schwesterschiffe der ersten Gorch Fock, die etwas größer ausfielen. Allerdings wurden nach dem Untergang der Pamir 1957 die Sicherheitsstandards deutlich verbessert. Alle Offizieranwärter des Truppendienstes sowie die Sanitätsoffizieranwärter der Deutschen Marine werden hier im Rahmen einer Auslandsausbildungsreise ausgebildet, ebenso die Unteroffiziere des so genannten "seemännischen Dienstes" (Verwendungsreihe 11). Dabei dient "der weiße Schwan der Ostsee" während der langen Fahrten in alle Teile der Welt als "Botschafter" für die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Marine. Sie war beispielsweise das erste deutsche Kriegsschiff – und somit der erste Truppenteil der Bundeswehr – das 1974 Danzig in Polen, ein Land des damaligen Warschauer Pakts, besuchte.
Das Bild der Gorch Fock zierte die Rückseite des 10-DM-Scheins von 1963, der in vielen Millionen Exemplaren in Umlauf war. Damit dürfte die Gorch Fock eines der am häufigsten abgebildeten Segelschiffe der Welt sein.